Hund & Katze: Sind Krankheitsübertragungen möglich?

wissen-hund-katze-ruebertragungDie Antwort lautet eindeutig: JA! Aber nicht jede Infektion löst beim anderen Tier eine Erkrankung aus. Auch die Ausprägung der Krankheitszeichen kann bei Hund und Katze sehr unterschiedlich sein. Besonders bei parasitären Erkrankungen sollten unbedingt alle im Haushalt lebenden Hunde und Katzen behandelt werden. Hund und Katze können ein tolles Team sein, sich Liegeplätze und Futternäpfe teilen, zusammen spielen und sich balgen und sich leider auch mit Krankheiten gegenseitig anstecken. Grundsätzlich gibt es jedoch keine Erkrankung, die durch die gemeinsame Haltung von Hund und Katze begünstigt wird und daher eine derartige Freundschaft gefährdet.

Ganz allgemein: wirtsspezifische Erreger können meist nicht übertragen werden

  • Alle Krankheitserreger, die nicht auf einen Wirt und damit nicht auf eine bestimmte Tierzellenart spezialisiert sind, können grundsätzlich übertragen werden
  • Damit fallen zumindest die meisten Viruserkrankungen von Hund und Katze, die viele der hochinfektiösen und oft tödlichen Seuchen verursachen, heraus.
  • Ausnahmen bilden hierbei das Tollwutvirus, welches Hunde, Katzen, Frettchen und Menschen gleichermaßen befällt, sowie das Parvovirus, welches beim Hund die schwere Darmerkrankung Parvovirose verursacht. Diese Erkrankung wird auch als Katzenseuche des Hundes bezeichnet, weil das Virus eng mit dem Parvovirus der Katze verwandt ist und eine Ansteckung zwischen beiden Tierarten über infizierten Kot, Gegenstände oder Tierbesitzermöglich ist.
  • Die Gefahr einer Übertragung droht also eher durch weniger wirtsspezifische Bakterien, Pilze und Parasiten. Doch auch hier kann Entwarnung gegeben werden: Denn das Immunsystem und die natürlichen Barrierefunktionen des Körpers bilden einen Schutzwall, der bei gesunden Tieren nicht so leicht zu durchbrechen ist.

Flöhe springen von einem Tier zum Anderen

  • Juckt sich die Katze hinterm Ohr? Knabbert sich der Hund am Schwanzansatz? Dann könnten Flöhe die Ursache sein.
  • Flöhe interessieren sich für das Blut beider Haustiere, können sich enorm schnell verbreiten und verursachen Juckreiz, der ähnlich intensiv ist wie Mückenstiche. Außerdem probieren sie durchaus auch gerne mal Menschenblut .
  • Sie stellen keine akute Gesundheitsgefährdung dar, sind aber enorm lästig und können Wurmlarven in sich tragen, die eine Infektion mit Bandwürmern zur Folge hat.
  • Medikamente, sogenannte Spot-ons, Tabletten oder auch Halsbänder, schützen die Tiere vor Flohbefall. Sie haben unterschiedliche Wirkmechanismen, die entweder abtötend oder repellierend, also abwehrend, wirken, so dass der Floh verjagt wird, bevor er zubeißt.
  • Diese Medikamente sind bei Tieren mit Flohspeichel-Allergie in jedem Fall das ganze Jahr über prophylaktisch zu empfehlen.
  • Ist die Wohnung aber doch einmal verfloht, helfen nur umfassende Maßnahmen, die neben der Behandlung der Tiere auch die gründliche und wiederholte Reinigung der Umgebung mit einschließt.
  • Vergessen Sie nicht, in diesem Falle die Tiere am Ende der Flohbehandlung ebenfalls zu entwurmen.
  • Auch andere Wurmarten sind zwischen Hund und Katze übertragbar. Die Infektion erfolgt durch die Aufnahme von Wurmeiern, die meist mit dem Kot ausgeschieden werden. Besondere Vorsicht ist also geboten, wenn der Hund geneigt ist, die Katzentoilette mal näher zu untersuchen.

Auch Hautpilze sind zwischen Hund, Katze und Mensch übertragbar

  • Der Hautpilz „microsporum canis“ ist in der Haustierwelt weit verbreitet. Er trägt zwar den lateinischen Begriff für Hund „canis“ in seinem Namen, befällt aber auch Katzen und den Menschen.
  • Hierbei ist erwähnenswert, dass die Übertragung auf den Menschen in den meisten Fällen durch die Katze geschieht, da es beim Spiel mit dem Stubentiger eher zu kleinen Verletzungen und Kratzern kommt.
  • Eine Hautpilzerkrankung äußert sich meist durch kreisrunde Hautveränderungen, Rötungen mit Juckreiz und Haarausfall an den betroffenen Stellen.

Eiter, Schnupfnasen und schlechte Zähne beherbergen haufenweise übertragbarer Bakterien

  • Jeder weiß es: Bakterien sind überall. Allerdings gibt es gute und schlechte Bakterien und manchmal sind sogar die guten schlecht. Nämlich dann, wenn sie an der falschen Stelle oder in zu großer Anzahl vorkommen.
  • Zwar bietet der Körper bei einem gesunden Immunsystems wirkungsvolle Mechanismen, um sich vor bakteriellen Infektionen zu schützen, dennoch kommen diese in unserem Alltag häufig vor, insbesondere bei Kontakt zu kranken Tieren.
  • Fieberhafte Erkrankungen, Schnupfnasen, eiternde Wunden oder Ausfluss aus dem Vaginalbereich sind nur ein paar Alarmsignale, die den Tierbesitzer schleunigst in die nächste Tierarztpraxis führen sollten. Vermeiden Sie in diesen Fällen engen Kontakt zu anderen Tieren, um diese nicht zu gefährden.
  • Um sein Tier vorbeugend vor bakteriellen Infektionen zu schützen, bieten gute Pflege sowie eine ausgewogene und artgerechte Ernährung dem Körper die optimale Möglichkeit, sich selbst zu schützen. Hierzu zählt übrigens auch die Maul- und Zahnpflege der Haustiere, die heutzutage leider noch häufig stiefmütterlich behandelt wird.

 Zecken, Mücken und andere stechende Insekten können ebenfalls Krankheiten übertragen

  • Borelliose, Anaplasmose, Babesiose, Dirofilariose und Leishmaniose – es gibt so einige Erkrankungen, die durch blutsaugende Insekten übertragen werden und Hund, Katze sowie andere Tiere ebenso betreffen können wie uns Menschen.
  • Schützen kann man seine Haustiere durch den Einsatz von Anti-Zecken-Mitteln, die beim Tierarzt erhältlich sind. Trotzdem sollten Sie in zeckenverseuchten Gebieten die Tiere regelmäßig nach Zeckenbefall absuchen.
  • Absolute Faustregel: Parasiten immer umgehend entfernen.
  • Schmetterlingsmücken und andere Stechmücken sind Überträger von Infektionsgefahren, die vorwiegend aus den südeuropäischen Ländern immer mehr zu uns herüberschwappen. Dazu zählen beispielsweise die Dirofilariose und die Leishmaniose.
  • Vor Antritt einer Reise in den Süden oder auf einen anderen Kontinent empfiehlt sich also grundsätzlich immer ein umfassendes Beratungsgespräch beim Tierarzt. Denn der Einsatz von bestimmten Spot-ons in veränderter Dosierung kann den vierbeinigen Reisebegleiter auch vor Schmetterlingsmücken und Mosquitos schützen.
  • Wichtig ist hier, dass Sie sich für Hund und Katze gesondert beraten lassen, denn viele Mittel, die beim Hund wirken, sind für die Katze giftig. Das gilt besonders für den Wirkstoff Permethrin, aber auch für natürliche Allheilmittel wie z.B. Teebaumöl.