Frettchen als Fleischfresser können ebenso wie Hund und Katze an gefährlichen Infektionskrankheiten wie Staupe und Co. erkranken und sollten daher ebenfalls geimpft werden. Die im Internet kursierenden Impfempfehlungen sind jedoch alles andere als einheitlich und die Impfstoffe vom Hund bzw. Katze für Frettchen keineswegs geeignet. Die ständige Impfkomission Veterinär empfielt eine Impfung gegen Staupe und Tollwut. Fakt ist, wer mit seinem Frettchen ins Ausland verreisen möchte, ist verpflichtet, sein Tier chippen zu lassen und einen EU-Heimtierausweis mit gültiger Tollwutimpfung mitzuführen.
S wie Staupe
- Frettchen sind sehr empfänglich für Staupe. Der Erreger ist vom Hund auf das Frettchen oder auch indirekt über Kleidung/Schuhe übertragbar.
- Erkrankte Tiere zeigen zeigen ein Krankheitsbild, welches im Wesentlichen dem der Hundestaupe entspricht. Eine Heilung ist nicht möglich. Erkrankte Tiere sterben fast zu 100 Prozent.
- Eine jährliche Impfung ist daher in jedem Fall anzuraten. Das Mindestalter für die Impfung beträgt 8 Wochen. Da die Antikörper der Mutter die Ausbildung einer Immunität bei Tieren bis zur 10. Woche verhindern, ist bei sehr jungen Tieren eine Nachimpfung nach 3-4 Wochen für die Grundimmunisierung nötig.
- Zur Immunisierung gegen Staupe ist nur ein spezieller, für Frettchen zugelassener Impfstoff zu verwenden! Der Staupeimpfstoff für Hunde kann zu schweren Krankheitsausbrüchen führen!
T wie Tollwut
- Wie Hund, Katze und Mensch ist auch das Frettchen empfänglch für das Tollwutvirus.
- Eine Tollwutimpfung ist im Reiseverkehr Pflicht!
- Eine Grundimmunisierung in der 12. und 16. Woche wird empfohlen. Wiederholungsimpfungen erfolgen je nach Herstellerangaben alle 1-2 Jahre.
- Zur Immunisierung gegen Tollwut ist ein Impfstoff zu verwenden, der neben Hund und Katze auch für Frettchen zugelassen ist!
Sind weitere Impfungen sinnvoll?
- Im Internet sind in Frettchenforen oder auf ähnlichen Ratgeberseiten oftmals Impfungen gegen Katzenseuche, Parvovirose, Leptospirose, Hepatitis und Influenza für Frettchen beschrieben.
- Aktuell sind in Deutschland aber nur Impfstoffe gegen Staupe und Tollwut zugelassen.
- Trotz des bestehenden Zoonosepotentials (Ansteckung auf den Menschen) ist das Risiko für eine Leptospiroseinfektion beim Frettchen gering.
- Auch für die Parvovirose ist das Frettchen relativ unempfänglich. Schwere Symptome wie blutiger Durchfall sind nicht beschrieben .
- Die ständige Impfkomission Veterinär, ein wissenschaftliches Fachgremium des Friedrich-Löffler-Instituts, rät daher von Impfungen gegen Leptospirose und Parvovirose ab.