Mit dem Vogel zum Tierarzt

Auch unsere gefiederten Haustiere müssen von Zeit zu Zeit einmal zum Tierarzt, sei es zum vorsorglichen Gesundheitscheck oder bei einer ernsthaften Erkrankung.  Problematisch hierbei ist, dass Vögel enorm stressanfällig sind! Eine ungewohnte Umgebung, laute Geräusche oder der Transport in einem zu großen Käfig sind nur einige Punkte, die beim Vogel ein panikartiges Umherflattern auslösen können und nicht selten zusätzliche Flügelverletzungen zur Folge haben.  Wichtig ist es daher, den Transport zum Tierarzt nicht nur möglichst stressfrei und ohne Gefahren zu managen, sondern für den Vogel auch so angenehm wie möglich zu gestalten.

  • Ideal für den Transport eignet sich ein kleiner Käfig bzw. eine spezielle Transportbox für Vögel aus dem Zoofachhandel. Diese hat den Vorteil, dass der Vogel vom Tierarzt durch den möglichen Sichtkontakt leichter eingefangen werden kann. Gleichzeitig wird die Verletzungsgefahr reduziert. Eingebaute Sitzstangen und der Deckel aus Metallstangen geben Halt und bieten zudem die Möglichkeit für den Vogel, sich mit dem Schnabel festzuhalten.
  • Zur Not kann bei einem spontanen Transport auch ein kleiner Pappkarton, der mit mehreren Luftlöchern versehen und mit Küchenrolle ausgelegt wird, verwendet werden. Die Fluchtgefahr beim Öffnen des Deckels ist hier allerdings erheblich größer.
  • Papageien transportiert man am besten in Katzentransportkörben, in die eine feste Sitzstange montiert wurde.
  • Transportieren Sie nie mehrere Vögel zusammen in einer Box. Auch Partnertiere, die sich sonst sehr gut verstehen, können in einer Stresssituation wie dieser aggresssiv reagieren.
  • Belassen Sie stattdessen Ihren Vogel solange wie möglich bei den Partnertieren im gewohnten Käfig und setzen Sie ihn erst unmittelbar vor dem Transport in die kleine Box.
  • Ist Ihr Tier nicht so zahm, dass es allein auf die Hand kommt, so empfiehlt es sich, zum Einfangen die Hand mit einem Tuch zu bedecken. Die Tiere fühlen sich dann weniger bedroht. Zum Schutz vor Hacken mit dem Schnabel, umfassen Sie am besten den Kopf und den Unterkiefer Ihres Tieres von hinten mit Daumen und Zeigefinger einer Hand.
  • Sorgen Sie unbedingt dafür, dass der Boden der Box mit einem rutschfesten, weichen Material z.B. einem Handtuch oder mehreren Lagen Küchenrolle ausgelegt wird.
  • Achten Sie darauf, dass sich beim Transport  kein Spielzeug, keine Futterschalen oder andere Gegenstände mehr in der Box befinden. Es besteht Verletzungsgefahr!
  • Decken Sie die Transportbox während des Transportes mit einem Tuch ab, um Umweltreize abzuschirmen und  unnötigen Stress zu vermeiden,
  • Denken Sie bei der Fahrt im Auto daran, die Transportbox gegen ein Verrutschen bzw. umkippen zu sichern sowie  vor Zugluft, Hitze und Kälte zu schützen und laute Musik zu vermeiden.
  • Im Winter muss das Tier vor Unterkühlung geschützt werden. Dazu können Sie z.B. ein warmes Kirschkernkissen oder eine robuste Wärmeflasche in einem Bezug auf den Boden der Box legen. Achtung: bei festliegenden, Vögeln besteht mitunter Verbrennungsgefahr, wenn diese direkt auf der heißen Oberfläche liegen!