Was tun, wenn Fische im Aquarium oder im Gartenteich erkranken? Kann man mit seinem Fisch zum Tierarzt gehen? Selbstverständlich kann man das. Damit der Arztbesuch aber erfolgreich ist, sollten einige Dinge im Vorfeld beachtet werden. Suchen Sie sich einen Tierarzt aus, der mit der Fischmedizin vertraut ist. Der Transport eines kranken Fisches zum Tierarzt bedeutet immer Stress für das Tier und ist nur dann sinnvoll, wenn der Fisch auch zu diagnostischen Zwecken untersucht wird. Oft ist es ratsam, den Besuch vorher telefonisch anzumelden.
Der Transport zum Tierarzt
- Nehmen Sie bei Zierfischen eine Tüte von der Art, wie Sie sie erhalten, wenn Sie neue Fische im Aquariumladen kaufen.
- Füllen Sie die Tüte zu einem Drittel mit Aquarienwasser, setzen Sie den betroffenen Fisch ein und pusten Sie vor dem Verschließen noch einmal Luft in den oberen Teil der Tüte.
- Isolieren Sie den Fischbeutel außen mit Zeitungspapier oder anderen Materialien, um die Wassertemperatur zu halten. Die dadurch entstehende Dunkelheit wirkt auf den Fisch zusätzlich beruhigend.
- Teichfische können in einem geschlossenem Eimer (optimalerweise mit Deckel) mit genügend Teichwasser transportiert werden.
- Doch auch hier ist wichtig, dass mindestens die Hälfte des Eimers mit Luft gefüllt ist.
- Eine Isolierung ist hier in den meisten Fällen nicht nötig, da die Temperatur des Gartenteiches eigentlich immer der Umgebungstemperatur angepasst ist.
- Wenn mehrere Fische transportiert werden, sollte der Besatz im Transportbeutel oder Eimer möglichst gering gehalten werden.
- Zudem sollten nur Fische zusammen transportiert werden, die auch zusammen in einem Becken oder Teich miteinander leben.
- Der Gang zum Tierarzt lohnt sich nur mit einem lebendigen Fisch! Untersuchungen an toten Fischen sind in den meisten Fällen nicht sehr aussagekräftig, da eventuell vorhandene Parasiten die verstorbenen Tiere umgehend verlassen und dann nicht mehr nachzuweisen sind und die inneren Organe der Fische innerhalb von Minuten zerfallen.
In dem Transportbehälter sollten die Fische niemals gefüttert werden, da durch die Futtergabe unnötig Sauerstoff verbraucht wird!
Den Tierarztbesuch richtig vorbereiten
- Um sich ein Bild von den Lebensumständen des Fischpatienten zu machen und eine sinnvolle Therapie vorzuschlagen, braucht der Tierarzt so viele Informationen wie möglich.
- Bereiten Sie eine Checkliste mit den wichtigsten Daten zu Ihrem Aquarium oder Gartenteich vor: Größe, Standort, Einrichtungen, Filterung und andere technische Geräte, Wasserwerte und Temperatur, Wasseraufbereitung, letzter Wasserwechsel, Besatz mit welchen Fischen und wie vielen, Fütterung, letzte Neuzugänge und neue Einrichtungen, Besonderheiten.
- Beschreiben Sie auch Veränderungen, die Sie an anderen Fischen wahrgenommen haben.
- Falls möglich, können Sie aussagekräftige Fotos zu Untersuchung mitbringen.
- Eine Kotprobe kann sehr aufschlussreich sein. Falls es Ihnen gelingt, weißen, fädigen oder perlschnurartig veränderten Kot aufzufangen, kann dieser in der Praxis mikroskopisch untersucht werden.